Samstag, 7. Juli 2007

Die sieben Nächte des Yussuf - Yussuf/Cermak (mit Lorenz Helfer) Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz 2007



























































1 "Yussuf II, Prinz von Jerusalem", Altstadt Jerusalem, 2007

2 "Karte ", Glas, Aluminium, Bleistift, Papier, 42 x 57 cm, 2007

3 Ausstellungsansicht Yussuf/Cermak, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz 2007




Während meines Aufenthalts in Jerusalem wohne ich in Hotels im östlichen wie im westlichen Teil der

Stadt. Ich fotografiere die einzelnen Hotelzimmer, in denen ich übernachte, und sammle Abbildungen

von Zimmern in bekannten und teuren Hotels, in denen ich selbst nicht gewohnt habe.


Die Serie „Die sieben Nächte des Yussuf“ besteht aus sieben Objekten, die jeweils eine Nacht in einem

Hotelzimmer darstellen. Darin rauschende Feste, in denen die Hotelgäste sich zu Tode schlafen, trinken,

feiern.


Die Zeichnungen sind im Siebdruckverfahren auf Glas gesetzt und in einem Metallrahmen gefasst.

Sind die Bilder von vorne beleuchtet, fallen die Linien der Zeichnung als Schatten auf den Hintergrund,

die Hotelzimmer als Bühnen der Geister. Das achte Bild aus der Serie zeigt einen gezeichneten Stadtplan,

in den die Standorte der einzelnen Hotels eingetragen sind. So spannt sich darauf ein Netz, das sich örtlich

und zeitlich über die Stadt legt und die politischen Grenzen und Abtrennungen der Stadt durchkreuzt.
























Yussuf, Apartment Jerusalem 2006/2007


Die sieben Nächte des Yussuf (Pressetext)

In den "7 Leben des Yussuf II" nimmt die Katherina Olschbaur Bezug auf
Else Lasker Schülers Werk, in dem die Schriftstellerin sich selbst als Prinz
Yussuf entwirft, dem das fiktive Land Theben gehört. In Briefen an ihre
Künstlerfreunde verherrlicht sie das Land und schmückt es aus.
Im Gegensatz zu Yussuf I, wird Else Lasker-Schüler selbst jedoch eine
wirkliche Heimat verwehrt, sie bleibt im Exil, auch in ihrem letzten Auf -
enthaltsort Jerusalem.

Olschbaur findet sich selbst in der Rolle "Yussuf II wieder. Sie verwendet
die Hotelzimmer als Bühne. Jedes Zimmer ist Schauplatz eines rauschen-
den Festes. Die Künstlerin zeigt in der Ausstellung Objekte - Moment-
aufnahmen - dieser 7 Feste, in Glas festgehalten. Am 23. Februar erhielt
ich eine E-Mail der Künstlerin, aus der sich ein erstes Ideen- Konstrukt
abzeichnete, welche ich hiermit auszugsweise weitergeben darf:

"……das philosophische Projekt beschreibt ein Leben im Exil, in dem die
Räume immer provisorisch bleiben. Die 7 Leben des Prinzen Yussuf sind
also jeweils Dokumente oder Entwürfe von 7 Nächten in den besten und
teuersten Hotels, die nicht umsonst "dream resorts" genannt werden.
Der Traum einer Heimat erfüllt sich immer nur für eine Nacht, in der ge-
feiert wird, als ob es die einzige und letzte Nacht des Lebens wäre.
Sie sind Dokumente eines Lebens, das sich unmittelbar preisgibt und er-
füllt, weil es keine andere Sicherheit kennt. Dazu kam mir dann die Idee
für unsere Ausstellung. Ich wünsche mir, dass wir im Rahmen der Aus-
stellung ein Hotelzimmer mieten, eine Suite, - in einem Hotel der
Stadt - und dort ein riesiges orientalisches Fest zu Ehren Yussufs
feiern- des Eigentlichen - Else Lasker Schülers, - (mein Yussuf ist nur eine
Auffassung) . Dort wird die ganze Nacht gefeiert, gespielt, getrunken, es
gibt Musik, wir laden alle Leute ein, alle Freunde, auch wenn sie in New
York oder Kuala Lumpur wohnen.
Es wird ein grandioses dekoriertes Fest des Rausches, der Inszenierung,
und es wird unvergesslich und verrückt!"

Lisi Hämmerle, anlässlich der Ausstellung Yussuf/Cermak
Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz, 2007

Sonntag, 20. Mai 2007

Text von Monika Helfer
anlässlich der Ausstellung Yussuf/Cermak
Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
Mai Juni 2007