Yussuf, Apartment Jerusalem 2006/2007
Die sieben Nächte des Yussuf (Pressetext)
In den "7 Leben des Yussuf II" nimmt die Katherina Olschbaur Bezug auf
Else Lasker Schülers Werk, in dem die Schriftstellerin sich selbst als Prinz
Yussuf entwirft, dem das fiktive Land Theben gehört. In Briefen an ihre
Künstlerfreunde verherrlicht sie das Land und schmückt es aus.
Im Gegensatz zu Yussuf I, wird Else Lasker-Schüler selbst jedoch eine
wirkliche Heimat verwehrt, sie bleibt im Exil, auch in ihrem letzten Auf -
enthaltsort Jerusalem.
Olschbaur findet sich selbst in der Rolle "Yussuf II wieder. Sie verwendet
die Hotelzimmer als Bühne. Jedes Zimmer ist Schauplatz eines rauschen-
den Festes. Die Künstlerin zeigt in der Ausstellung Objekte - Moment-
aufnahmen - dieser 7 Feste, in Glas festgehalten. Am 23. Februar erhielt
ich eine E-Mail der Künstlerin, aus der sich ein erstes Ideen- Konstrukt
abzeichnete, welche ich hiermit auszugsweise weitergeben darf:
"……das philosophische Projekt beschreibt ein Leben im Exil, in dem die
Räume immer provisorisch bleiben. Die 7 Leben des Prinzen Yussuf sind
also jeweils Dokumente oder Entwürfe von 7 Nächten in den besten und
teuersten Hotels, die nicht umsonst "dream resorts" genannt werden.
Der Traum einer Heimat erfüllt sich immer nur für eine Nacht, in der ge-
feiert wird, als ob es die einzige und letzte Nacht des Lebens wäre.
Sie sind Dokumente eines Lebens, das sich unmittelbar preisgibt und er-
füllt, weil es keine andere Sicherheit kennt. Dazu kam mir dann die Idee
für unsere Ausstellung. Ich wünsche mir, dass wir im Rahmen der Aus-
stellung ein Hotelzimmer mieten, eine Suite, - in einem Hotel der
Stadt - und dort ein riesiges orientalisches Fest zu Ehren Yussufs
feiern- des Eigentlichen - Else Lasker Schülers, - (mein Yussuf ist nur eine
Auffassung) . Dort wird die ganze Nacht gefeiert, gespielt, getrunken, es
gibt Musik, wir laden alle Leute ein, alle Freunde, auch wenn sie in New
York oder Kuala Lumpur wohnen.
Es wird ein grandioses dekoriertes Fest des Rausches, der Inszenierung,
und es wird unvergesslich und verrückt!"
Lisi Hämmerle, anlässlich der Ausstellung Yussuf/Cermak
Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz, 2007